Jacket am Strand

Die Schwimmblase für Taucher – Das Jacket

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Neben dem Atemregler und der Tauchflasche ist das Jacket (engl. „BCD“) ein absolutes Kernstück für unsere Tauchausrüstung. Auch hier gibt es zahlreiche Bauformen viele Produkte auf dem Markt. Doch welche Tariereinheit sollte ich denn gerade am Anfang meiner Tauchkarriere kaufen oder leihen und auf was muss ich achten? Antworten zu diesen wichtigen Fragen gebe ich dir in diesem Beitrag!

Wofür brauche ich eigentlich ein Jacket?

Wir tragen das Jacket nicht nur um den abnehmenden Auftrieb unseres Tauchanzugs in größeren Tiefen auszugleichen oder damit wir unser Blei immer sicher nach oben befördern. Vielmehr bietet uns unser BCD zahlreiche Sicherheitsfunktionen. Mit dem Gerät kann der Taucher entspannt eine Tauchtiefe halten ohne dabei ständig mit den Flossen gegen den Abtrieb zu kämpfen.

Es dient damit zur Herstellung eines austarierten Zustands in jeder Tauchtiefe!

Außerdem dient es uns als Befestigung unserer Tauchflasche und bietet meist zahlreiche Möglichkeiten zur Befestigung von Zubehör, das wir sonst nur schwer befestigen könnten. Deshalb haben die meisten Jackets auch viele D-Ringe und Taschen. Ferner können wir in die meisten Jackets unser Blei integrieren. Hier haben die Hersteller einfach zu bedienende Systeme entwickelt!

Und was muss ein Tarierjacket können?

Ein Jacket muss uns im Notfall schnell an die Wasseroberfläche befördern. Daher sollte es einen ausreichenden Auftrieb besitzen. Ferner muss uns das Jacket an der Wasseroberfläche halten, wenn wir nicht mehr genügend Kraft haben uns mit den Flossen an der Wasseroberfläche halten können (was nebenbei gesagt mit einem vernünftigen Jacket auch gar nicht nötig ist…)

Außerdem muss uns unsere Ausrüstung dabei unterstützen, wenn wir andere Taucher retten und soll uns beim Bergen kleinerer Gegenstände helfen.

Die Bauart des Jackets muss damit robust und gleichzeitig praktisch sein.

Auf was muss ich denn achten?

Wenn du dir ein Jacket anschaffst, solltest du die folgende Checkliste abarbeiten:

  1. Das Außenmaterial muss robust, farbecht, knickbeständig und reißfest sein.
  2. Inflator (Einheit um das Jacket per Knopfdruck zu befüllen und zu entleeren!)
  3. Wir benötigen immer min. 15l Volumen
  4. 2 Schnellablässe zum schnellen Entleeren des Jackets: Einer an der linken Schulter und einer am „unteren Rücken“.
  5. Überdruckventile, damit das Jacket beim Autauchen niemals platzen kann!
  6. Mundaufblasvorrichtung am Inflator, wenn die Flasche leer sein sollte (das darf eigentlich nie passieren!)
  7. Signalpfeife
  8. Vorrichtung zur Befestigung des Oktopusses am Jacket
  9. Bei bleiintegrierten Jackets: Schnellabwurfvorrichtung

Was braucht ein Jacket sonst noch?

Ich empfehle immer, dass noch D-Ringe (Eisenringe zur Befestigung von Zubehör) am Jacket eingenäht sein müssen. Dort kannst du dann deine Kamera oder auch deine Dekompressionsboje befestigen ohne dass du diese verlierst. Auch eine Tauchlampe kann mit einem Spiralkabel dort befestigt werden.

Taschen im Jacket sind auch sehr praktisch: Dort kannst du dann auch eine BackUp-Maske oder eine BackUp-Lampe einstecken und im Notfall hervorholen. Meist ist innerhalb der Taschen auch ein D-Ring eingenäht. Dort bitte alles befestigen!

Welche Bauarten gibt es?

Es gibt eigentlich nur noch zwei Bauformen auf dem Markt: Wing-Jackets und ADV-Jackets.

Diese unterscheiden sich in der Positionierung der Blase innerhalb des Geräts.

Bei einem Wing-Jacket ist die Blase ausschließlich am Rücken. Deshalb hat man mit einem Wing-Jacket eine besonders gute Wasserlage unterhalb der Wasseroberfläche. Man wird vom Jacket in die richtige Position gedrückt. Das hilft ungemein beim richtigen Tarieren. Allerdings drücken diese Jackets den Kopf in Richtung Wasser, wenn du dich an der Wasseroberfläche befindest. Deshalb ist diese Jacket-Bauart für Anfänger nicht ganz so empfehlenswert. Ich selbst tauche nur noch Wing-Jackets, da ich dort eine perfekte Konfiguration erreichen kann, die nur mit einem solchen zu erreichen ist. Außerdem bin ich ein großer Freund der Backplate aus Stahl. Hier kann ich ein Doppelgerät festschrauben und habe das Gefühl, dass ich mit dem Tauchgerät fest verbunden bin. Die Individualisierungsmöglichkeiten sind nahezu unendlich.

Für Anfänger hat sich aber das ADV-Jacket etabliert: Hier ist die Blase auch noch an der Hüfte angebracht. Deshalb drückt das Jacket den Taucher nicht an die Wasseroberfläche. Negativ ist allerdings die etwas schlechtere Wasserlage unter Wasser. Der Taucher taucht hier immer etwas nach oben. Aber für den Anfang ist ein gutes ADV der richtige Einstieg! Auch haben die Hersteller auf die Wünsche der Taucher-Community reagiert: Es gibt hier viele Schnellablässe, die Sicherheitsvorkehrungen sind nahezu perfekt und es sind immer ausreichend D-Ringe vorhanden.

Meine Empfehlungen

Ich bin lange mit unterschiedlichen ADV-Jackets getaucht und hin und wieder auch mal im Urlaub (wenn ich die Ausrüstung nicht gerade dabei habe…). Aktuell tauche ich ein Wing-Jacket, welches ich auf meine persönlichen Bedürfnisse angepasst habe. Es handelt sich hierbei um ein Polaris XT 40…ein tolles Jacket für Profis. Dazu mache ich bestimm mal ein Video, welches ich dann hier verlinken werde. Aber auch das Scubapro HYDRO Pro ist ein tolles Jacket!

Für den Anfang haben sich hier folgende Jackets für Tauchanfänger bewährt (Informationen dazu findest du bei Amazon):

ADV-Jacket für Anfänger und Fortgeschrittene: Aqualung Axiom 

Wing-Jacket für Profis und ambitionierte Sporttaucher: Scubapro HYDROS Pro

Fazit

Ich hoffe, dass ich etwas Licht ins Dunkel der Tarierjackets bringen konnte. Welches Jacket tauchst du und bist du ein Wing-Jacket Taucher? Hast du noch ein Stabilizing-Jacket? Schreib mir was in die Kommentare!

Außerdem findest du hier noch Beiträge zum Atemregler und zur Tauchflasche:

Kalt- oder Warmwasser? Der optimale Atemregler!

Das DTG – Die Tauchflasche für meine Bedürfnisse!

Folge Patrick Baumfalk:
Patrick Baumfalk
Mein Name ist Patrick. Ich wohne vor den Toren Kölns – im schönen Kerpen – und bin 28 Jahre alt. Hauptberuflich bin ich Jurist, doch das Tauchen ist meine wahre Leidenschaft.

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